WIR SIND DER STAAT – Rezensionen

Max Uthoff  (Die Anstalt):  
Das Buch „Wir sind der Staat“ ist einfach nur sensationell – jedem ans Herz zu legen. 

Rainer Mausfeld  in seinem Buch „Warum schweigen die Lämmer?“: 
Daniela Dahn, renommierte Essayistin und 1989 Mitbegründerin der DDR-Oppositionsgruppe ´Demokratischer Aufbruch´, verteidigt in ihrer glänzend und engagiert geschriebenen Streitschrift Wir sind der Staat. Warum Volk sein nicht genügteine radikale Konzeption von Demokratie; in der Tradition der großen Volksaufklärer des 18. Jahrhunderts legt sie Kernprobleme der Demokratietheorie in klarer und verständlicher Weise dar und setzt sie zu unserer politisch-gesellschaftlichen Gegenwart in Beziehung. 

Heleno Saña (Die Brücke): 
Daniela Dahn hat ein packendes, äußerst wertvolles Buch geschrieben, das aufgrund seiner leicht zu verstehenden Diktion und seines stichhaltigen Inhalts, als eine Art pädagogische Einleitung zur Herbeiführung der von ihr angestrebten Basisdemokratie definiert werden kann. Dabei ist dieses Buch gerade das Gegenteil von belehrend oder dogmatisch. Uneingeschränkte Anerkennung verdient Frau Dahn wegen ihrer Zivilcourage und einer Haltung, die in offenem Kontrast zu der zunehmenden Neigung der Publizistik steht, sich partout mit dem status quo zu arrangieren und auf jegliches unabhängiges und systemkritisches Verhalten unbedingt verzichten zu wollen. 

Süddeutsche Zeitung vom 16.4.2013: 
Das Buch von Daniela Dahn erinnert an Émile Zolas „J´accuse“. Oder an ein Essay in der Art von Stéphan Hessels „Empört euch!“. Keine Partei nimmt sie aus in ihrer Kritik. Sich auf Hannah Arendt berufend, belebt sie den Rätegedanken neu, wenngleich „nicht als sofortige, ultimative Lösung, aber als möglicher demokratischer Ausweg aus der Parteienkrise“. 

der Freitag vom 12.6.2013: 
Daniela Dahn hat zweifellos recht, wenn sie beklagt, dass der Staat sich immer mehr in eine Apparatur zum Schutz systemrelevanten Eigentums auf Kosten der Allgemeinheit verwandele. Den Ausweg sieht sie in einer konsequenten Demokratisierung der Macht und des Eigentums. Denn nur wer nicht aufgekauft werden kann, ist auch dem ruinösen Zwang zur Profitmaximierung nicht ausgeliefert. Dazu gehört ein Souverän, der Passivität und das weitverbreitete Desinteresse an komplizierten Fragen überwinden müsste. Das mag etwas idealistisch sein, ist aber, wie immer bei Daniela Dahn, klug argumentiert und pointiert geschrieben.

Rationalgalerie vom 11.3.2013: 
Auf dem Weg zur Herrschaft über das Volk, der natürlich nicht erst jüngst begonnen hat, haben sich die Reichen den Staat gekapert. Er ist, so weist die Autorin mit einem wichtigen Exkurs in Geschichte und Staatsrecht nach, längst in den Händen der Wenigen, auch wenn den Vielen mit ständigem Wahltheater vorgespielt wird, sie seien an der Findung von Entscheidungen irgendwie beteiligt. Daniela Dahn beweist, dass die wichtigste Aufgabe des Staates die Sicherung des Eigentums ist. Auf dem Marsch zu den neuen Institutionen der Herrschaft, findet die Autorin eine Fülle schönster Zitate und Fakten. Da ist Gustav Heinemann, der schon 1950 wusste, dass „die dominierende Weltanschauung aus drei Sätzen besteht: viel verdienen, Soldaten, die das verteidigen, und Kirchen, die beides segnen“.

Neues Deutschland 27.3.2013: 
Pointierte Formulierung und genaue Recherche –Stärken von Daniela Dahn, die sie auch hier unter Beweis stellt. Diskussionsstoff liefert die Autorin mit ihren Ideen, wie Volkssouveränität zu gestalten wäre. „Wir stehen an der Schwelle einer neuen Ordnung“, meint sie, das könnte auch „eine große Unordnung“ sein. 

Deutschlandfunk Kultur 21.4.2013:
Daniela Dahn genügen Proteste nicht. Nicht um den Ungehorsam gegen den Staat geht es ihr. Sie fordert eine „Pflicht des Staates zum Gehorsam gegen den Bürger“. Die einstige DDR-Bürgerrechtlerin und Mitbegründerin der Oppositionsgruppe „Demokratischer Aufbruch“ will, dass der Staat zum „Herrschaftsinstrument des Volkes“ wird. 

Kultur-Port.de: 
Die Autorin mahnt an, bei Richtungsentscheidungen wie Krieg und Frieden – das sei der höchste Punkt der Souveränität – das Volk mitentscheiden u lassen. Der Vordenkerin Daniela Dahn sei gedankt für ihren Mut, für ihre aufklärerische Kraft, geistigen Widerstand zu leisten, für ihre klare Sprache, für ihre tiefe Menschlichkeit. Ja, es bleibt dabei, Unruhe stiften, „subversiv“ sein mit friedlichen Mitteln ist eine Ehre.